Ehrenamt ist „viel Mensch und noch mehr Zeit“

Ehrenamt ist „viel Mensch und noch mehr Zeit“

Karlsruhe. Neun herausragende Persönlichkeiten erhalten den DFB-Ehrenamtspreis als Dank und Wertschätzung für unermüdliches Engagement. Die Ehrenamtsbeauftragten der Fußballkreise wählten einmal mehr aus zahlreichen gemeldeten Kandidaten einen Ehrenamtspreisträger pro Kreis.

Das 50. Jubiläum des Frauenfußballs in Deutschland stellte in diesem Jahr einen Schwerpunkt des Ehrenamtspreises dar. bfv-Vizepräsident und Ehrenamtsbeauftragter Helmut Sickmüller: „Es ist beachtlich wie viele Personen in den bfv-Vereinen sich im Bereich des Mädchen- und Frauenfußballs in vorbildlicher Weise engagieren. Besonders freue ich mich daher über die drei Preisträgerinnen.“

Neben der Ehre wartet auf die Geehrten das Dankeschön-Wochenende der drei baden-württembergischen Fußballverbände. Waltraud Pfenning, Edmund Mörgenthaler und Frank Schenkel erhalten darüber hinaus die Club 100-Ehrung des DFB. Verbunden hiermit sind eine DFB-Feier, der Besuch eines Länderspiels sowie zwei Mini-Tore und fünf Adidas-Fußbälle, damit auch die Vereine nachhaltig profitieren.

Fußballkreis Karlsruhe:
Sven Hadeler, VSV Büchig

Sven Hadeler ist Herz und Seele des VSV Büchig. Zum Verein kam der ehemalige Eishockey-Spieler durch seine Söhne. „Anfangs habe ich dem Jugendtrainer beim Tragen der Tore geholfen“, schildert der 55-Jährige seinen Einstieg. Nach und nach habe er immer mehr Aufgaben übernommen. Seit 2005 ist er nun ehrenamtlich im Verein tätig, trainierte seitdem alle Junioren-Mannschaften von der Bambini bis zur A-Jugend. Aktuell verantwortet er sowohl die Förderung der jüngsten VSV-Kicker als auch der D-Junioren. Darüber hinaus vertritt er den VSV Büchig seit 2013 Woche für Woche als Schiedsrichter auf den Sportplätzen der Region: „Mir hat die Schiedsrichterleistung nicht immer gefallen“, daraufhin beschloss er, es selbst besser zu machen. 2017 wurde Hadeler zum Jugendleiter des VSV gewählt, ist seitdem für alle Junioren-Mannschaften verantwortlich. Außerdem übernahm er den Job des Platzwarts, kümmert sich mehrfach pro Woche intensiv um die Pflege der drei Spielfelder sowie um die Instandhaltung der gesamten Sportanlage. „Sven investiert trotz Vollzeit-Stelle beim Zoll überdurchschnittlich viel Zeit für seinen VSV, ist quasi täglich auf dem Sportgelände anzutreffen, immer in unterschiedlicher Funktion“, lobt Fabian Zimmer, selbst Schiri und beim VSV für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Bei Fragen und Problemen ist er immer Ansprechpartner, hilft bei jedem Arbeitseinsatz und ist sich für nichts zu schade.“ Deshalb habe er ihn für den DFB-Ehrenamtspreis vorgeschlagen. Beim alljährlichen Sportfest ist er für die Organisation der Jugendturniere zuständig. Zimmer: „Es gab Tage, an denen er morgens gepfiffen hat, anschließend am Mittag seine Mannschaft gecoacht hat, um abends dann eine Arbeitsschicht am Grill zu übernehmen.“ Von Hadelers riesigem Einsatz profitiere der gesamte Verein, auch abteilungsübergreifend. „Ich bin dort hineingewachsen und jetzt hängt man drin“, gibt Hadeler mit einem Schmunzeln zu. Für die Zukunft plant er, „langsam Verantwortung abzugeben“. Von der Auszeichnung hat er bei der vergangenen POB-Schulung erfahren, als Thomas Rößler als Vorsitzender des Fußballkreises Karlsruhe ihm die besondere Nachricht überbringen durfte. „Es ist schön, wenn man solch eine Resonanz vom eigenen Verein erhält“, freut sich Hadeler über die Anerkennung.

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